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Öffentlichen Nahverkehr stärken

Aktualisiert: 12. Apr.

Mobilität muss für alle funktionieren – verlässlich, bezahlbar, barrierefrei, klimafreundlich und gut angebunden. Nur so gelingt die Verkehrswende auch im ländlichen Raum.


Als Berufspendlerin im ländlichen Raum weiß ich: Ohne Auto geht es oft nicht – vor allem in den Schulferien oder außerhalb der Hauptzeiten. Wer Bus und Bahn als echte Alternative nutzen möchte, braucht ein zuverlässiges Angebot mit engen Taktungen, sinnvollen Anbindungen und barrierefreier Infrastruktur. Gerade im ländlichen Raum dürfen Menschen nicht länger vom öffentlichen Nahverkehr ausgeschlossen werden. Manche Haltestellen oder Bahnhöfe sind bis heute nicht barrierefrei zugänglich – weder für Menschen mit Behinderung noch für Familien mit Kinderwagen oder ältere Menschen. Das ist kein Randthema, sondern eine Frage der Gerechtigkeit und Teilhabe.


Ein modernes Nahverkehrssystem muss allen Menschen ermöglichen, selbstständig mobil zu sein – egal, wo sie wohnen. Dazu gehört neben der Barrierefreiheit auch ein besseres Angebot für Zeiten und Strecken mit geringerer Nachfrage. Rufbusse sind hier eine sinnvolle Lösung, um bedarfsorientierte Mobilität gerade in dünn besiedelten Regionen sicherzustellen. Gleichzeitig brauchen wir mehr Personal im Verkehrssektor – ohne ausreichend Fahrerinnen und Fahrer sind dichtere Fahrpläne nicht umsetzbar. Bessere Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und schnelle, unbürokratische Qualifizierungswege sind dafür zentrale Voraussetzungen.


Ein weiteres zentrales Ziel  ist der Umstieg auf klimafreundliche Antriebstechnologien. Der Ausbau von E-Bus-Flotten ist dabei ein wichtiger Hebel, um den ÖPNV nachhaltiger zu gestalten. Gerade im ländlichen Raum, wo die Strecken lang und die Halte häufig sind, kann Elektromobilität zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.


Zudem dürfen ländliche Regionen nicht durch Infrastruktur Entscheidungen weiter abgehängt werden. Die geplante Unterbrechung der Gäubahnstrecke zwischen Stuttgart und dem Bodenseeraum wäre ein schwerer Rückschritt für die Verkehrswende. Auch die Bodenseegürtelbahn, als wichtige Verbindung in die Städte des Südens, muss endlich gestärkt und modernisiert werden. Diese Bahnlinien sind für die Anbindung der Region in unser Land von großer Bedeutung.


Positiv ist, dass das Deutschlandticket im Koalitionsvertrag gesichert wurde – das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch es reicht nicht, Mobilität günstiger zu machen, wenn das Angebot nicht funktioniert. Fahrpläne, Fahrzeuge, Personal und Infrastruktur müssen dem folgen.


Mein Ziel:

Ich setze mich für einen zukunftsfähigen Nahverkehr ein – barrierefrei, klimafreundlich, gut getaktet, fair für die Beschäftigten und zuverlässig für alle. Mobilität muss auch im ländlichen Raum funktionieren – als echte Alternative zum Auto und als Motor für soziale und ökologische Gerechtigkeit.

 
 
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